- 1381 erste urkundliche Erwähnung im „Codex Diplomaticus Anhaltinus“
- Domstift zu Goslar übereignet dem Ascherslebener Bürger Hans Heidolf die Gierslebener „Mole“ als eine Art Erbpachtgut
- Im 14. Jahrhundert standen die anhaltischen Mühlen in voller Blüte, nach 1400 kam es zu einem wirtschaftlichen Niedergang
- Um 1500 finden wir Ritter, Klöster, Bürger und Bauern als Mühlenbesitzer
- Im 16. Jahrhundert versuchten die anhaltischen Fürsten, Giersleben zählte zum Amt Warmsdorf (Anhalt Köthen), in den Besitz der Mühlen zu kommen
- Der Müller war zunächst Angestellter, im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts wurde daraus der Pächter
- Später versuchte das Fürstentum die Mühlen gewinnbringend zu veräußern
- Von 1381 – 1663 gibt es keine Akten
- 1663 – 1668 Ludolf Priegnitz (Privatbesitz)
- 1668 – 1680 Zacharias Jahke (Privatbesitz)
- Jahke verkaufte 1680 die Mühle an das Amt Warmsdorf (Anhalt Köthen) und wurde der erste Pächter
- 1684 brannte die Mühle ab und musste auf eigene Kosten wieder aufgebaut werden. Jahke konnte die Pacht nicht mehr bezahlen und musste 1690 raus
- Von 1680 bis fast 1720 war das Ant Warmsdorf (Anhalt Köthen) Besitzer der Mühle
Pächter:
- 1690 – 1696 George Eckert
- 1700 – 1715 Urban Kersten
- („der unter dem Eis ersoff, vielleicht in selbstmörderischer Absicht, da er das Loch selbst gehackt hatte“)
- 1720 Barthel Otto
- 1737 verkaufte Barthel Ottos Ehefrau die Mühle für 3000 Taler an Christian Gottlieb Wernicke
Privatbesitz:
- 1737 – 1745 Christian Gottlieb Wernicke
- 1745 – 1777 Oswald Rittel (Calbe)
- 1777 – 1801 Georg Curth (Dessau)
- 1801 – 1803 Johann Christian Eulenberg (Neundorf)
- 1803 – 1806 Georg Schubert (Giersleben)
- 1806 – 1812 Christian Heinrich Schubert (Giersleben)
- 1812 bis ca. 1828 Heinrich Christian Wendenburg (Meisdorf)
- 1828 bis ca. 1840 Friedrich Andreas Engel (Brumberg)
- 1832 brannte die Mühle ab
- ca. 1840 – 1858 August Christian Wenhe (Giersleben)
- 1858 – ca. 1878 Friedrich Fest
- 1880 Eggeling
- Bis 1884 Rudolf Röhrig
- 1884 – 1922 Julius Lucas (1855 – 1929)
- 1922 – 1963 Hans Lucas (1888 – 1963)
- 1921 ersetzte Julius Lucas das einstiege Mühlrad durch eine „Francis Zwillingsturbine“
- diese lieferte mittels Transmission Energie für die Mühle, ein Sägewerk und einen Generator
- Aktiver Mühlenbetrieb bis 1963
- Während der DDR-Zeit wurde die Mühle von der LPG weitergeführt und nach und nach zurückgebaut
- 1993 wurde die Mühle von den Lucas Enkeln aufwändig saniert
- 1994 zerstörte das Hochwasser der Wipper alle Pläne einer Weiternutzung des Familienerbes
- 2019 Gründung des gemeinnützigen Vereins „Lucas Mühle e.V.“ der sich der Pflege und Revitalisierung der Mühle verschrieben hat
Quelle:
- Festschrift „1000 Jahre Giersleben“, Diener, 1937